Fons apertus – Studentische Editionen

Quellen zu lesen, sie zu verstehen, manchmal regelrecht zu entschlüsseln, sich selbst einen argumentativen Weg durch die Textzeilen oder das Material zu bahnen, ist eine – vielleicht sogar die zentrale Arbeitstechnik von Historiker*innen. Was läge da näher, als im Rahmen einer Quellenübung eine Edition zu wagen? „Quellen geben uns im Grunde nur Indizien“ schreibt Hiram Kümper [1] und auf die Spur dieser Indizien begibt man sich, wenn man eine (Text-)Quelle zu edieren beginnt, sie also überträgt, sie lesbar zu machen versucht und schließlich kommentiert. Die Arbeitsschritte zwingen dazu, genau zu lesen, Überlegungen anzustellen, den Text im Selbstgespräch oder mit anderen zu diskutieren – kurz: Es führt mitten hinein in wissenschaftliches Arbeiten, in die kritische Auseinandersetzung mit dem Vorgefundenen und den eigenen Gedanken.

Hergot-1526-Der-Baurenkrieg

Die Reihe Fons apertus hat zum Ziel, die Ergebnisse dieses Lese- und Denkprozesses vor dem Verschwinden auf Festplatten zu retten und sie zugänglich zu machen. Sie ist außerdem ausdrücklich – von den Rahmenbedingungen der Editionsrichtlinien über den Editionstext selbst bis zur Abfassung von Kommentaren und Glossareinträgen – ein Forum studentischer Beiträge und zitiert programmatisch das Motto der Ruperto Carola semper apertus. [2]

Die Reihe Fons apertus wird durch Kathrin Stocker herausgegeben.

Bibliographie
[1] Kümper, Hiram: Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften (utb-studi-e-book, Bd. 8605), Paderborn 2014, hier S. 17.
[2] Leitbild & Grundsätze der Ruprecht-Karls-Universität. Online.

Fons apertus, Band 1: Hans Hergot (1526): Der Baurenkrieg
Quellenübung im Sommersemester 2022 „‚Dô Adam reute un Eva span – wer waz da ein Edelmann.‘ Bauernaufstände und der ‚Bauernkrieg’“
[Download von heiBOX/Universität Heidelberg]

Fons apertus, Band 2: Anonym (1772): Die Bücher der Chronika des Grafen Struensee
Quellenübung im Wintersemester 2022/23 „‚Ich hätte sie gerne beide gerettet‘ – Die Struensee-Affäre. Ein politischer Skandal des 18. Jahrhunderts“
[Download von heiBOX/Universität Heidelberg]